Über das unsichtbare Seelensterben

 

Der folgende Beitrag mag für einige nicht sehr greifbar sein, weil die „Seele“ an sich ein nicht wirklich greifbares Thema ist. Ich bin selbst immer auf „genaue Zahlen, Daten, Fakten, Statistiken, etc…“ aus, aber es gibt Dinge auf dieser Welt, die einfach nicht fassbar sind und jenseits dessen liegen, was wir erklären können. Jenseits dessen, was unsere Vernunft zu glauben vermag. Und eigentlich ist das auch gut so, denn es verleiht unserem Leben einen gewissen Zauber. Wenn ich allein das Wort „Seelenverwandtschaft“ in den Raum werfe, gehe ich davon aus, dass wohl auch ein paar der rationalsten Menschen daran glauben, obwohl es etwas ist, was nicht greifbar ist, was man nicht wirklich erklären kann.

Ich denke also zurück an die Zeit in den Bordellen, wo wir beispielsweise nachts betrunkenen und aggressiven Freiern stand hielten während wir tagsüber schliefen, um uns zumindest so weit zu erholen, dass wir abends wieder antreten konnten. Tag ein, tag aus. Kein Weg, keine Richtung, kein Ziel, keine Träume, keine Gefühle – es herrschte totale Leere. Wir waren entseelt.

Anfangs, als wir mit diesen Männern auf Zimmer gingen, parkten wir unsere Gefühle draußen vor der Türe und als der „Akt“ beendet war holten wir sie dort wieder ab. Wir verwandelten uns quasi kurzzeitig in nichts-empfindende-Roboter und wurden danach wieder zu fühlenden Menschen. Es kam aber der Zeitpunkt, wo wir nach dem Zimmergang die Türe öffneten, um wieder Mensch zu werden, aber nichts mehr da war, was wir hätten abholen können. Wir versuchten stets während des Beiseins der Freier unser Menschsein situationsbedingt abzulegen, um all die Penetrationen durchstehen zu können – irgendwann hatte es uns dauerhaft verlassen. Wir blieben von diesem Moment an auch außerhalb der Zimmergänge Roboter. Orientierungslos wandelnde, nicht im gegenwärtigen Moment teilhabende Schatten unseres Selbst.

Aber warum war das so?

Freier überschritten innerhalb dieser vier Wände unsere Grenzen, nahmen uns unsere Würde. Wenn sie gewalttätig wurden, haben wir nach ein paar Versuchen uns zu wehren es eben ertragen, weil wir gehofft haben, dass sie schneller fertig werden, weil wir zu müde waren, um uns zu wehren und keine Kraft mehr hatten. Keine Kraft immer wieder dasselbe zu sagen, keine Kraft immer wieder darauf hinzuweisen, dass es weh tut, was sie in ihrem oft betrunkenen Zustand sowieso nicht gemerkt haben. Keine Kraft, immer wieder zu versuchen an die Menschlichkeit zu appellieren, wo wir nie eine gefunden haben. Wir resignierten. Ich schreibe hier bewusst „WIR“, denn meine Erfahrungen decken sich mit den Erfahrungen der unzähligen prostituierten Frauen, die ich persönlich kennenlernte.

Irgendwann also hält man als fühlender Mensch nicht mehr nur den „Akt“ an sich, sondern auch diese oben beschriebenen Erinnerungen daran nicht mehr aus. Die Erinnerungen an „Berührungen“, die nicht gewollt waren, die Erinnerungen an Worte und Bilder, die man nie hätte hören und sehen wollen. Die Gedanken daran, dass es bald wieder passieren wird. Man erträgt das Leben, in dem man sich befindet, nicht mehr. Also bleibt man ab einem gewissen Zeitpunkt auch außerhalb des Zimmergangs eine Maschine, der nichts wehtun kann, der man nichts anhaben kann.

Das Problem hierbei ist, dass die Seele, die wir in uns tragen, sich nicht in Gestein verwandelt, sie kann sich an das Roboter-Dasein nicht anpassen. Sie bleibt weich, sie bleibt verletzlich. Wenn wir also unser Menschsein durch äußere Einflüsse verlieren und zur Maschine mutieren um zu überleben, tut unsere Seele das nicht. Wir können sie dann lediglich nicht mehr schreien hören, nicht mehr sich wehren hören, denn ihre Stimme wurde stumm gestellt. Sie versucht uns weiterhin mit ihren Nachrichten zu erreichen, sie kämpft und sie weint – aber vergeblich.

Wenn man den Weg raus aus der Prostitution findet und endlich wieder zum fühlenden Mensch wird, dann sollte man meinen, dass auch die Seele wieder hörbar ist. Jedoch machen viele die Erfahrung, dass sie nichts mehr sagt, verstummt ist. Sie hat während des Prozesses, in dem man sein Menschsein verlor, aufgehört zu atmen, denn sie hat stumm ertragen müssen, was sie nicht ertragen konnte. Sie ist gestorben.

Als ich von Lutz Besser, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Gründer des Zentrums für Psychotraumatologie und Traumatherapie Niedersachen, den Begriff des Seelenmordes im Hinblick auf die Prostitution in einem EMMA-Artikel las, dachte ich viel darüber nach. Wie auch immer man „die Seele“ nun definiert oder sich vorstellt – ich bin sicher es gibt eine Seele und wie oben beschrieben habe ich sie in der Prostitution reihenweise sterben sehen.

Und an dieser Stelle wird deutlich, warum Prostitution abgesehen von der physischen Gewalt so zerstörerisch ist. Es wird deutlich, warum man zu prostituierten Frauen nicht einfach sagen kann: „So, jetzt bist du aus der Prostitution ausgestiegen, jetzt ist alles vorbei, jetzt hast du es geschafft, jetzt ist alles wieder gut!“

Denn was die Menschen nicht sehen ist genau dieses unsichtbare Seelensterben dieser Menschen. Im Gegensatz zum physischen Mord an einem Körper glaube ich aber daran, dass eine tote Seele wieder lebendig werden kann. Ich glaube das, weil meine Seele wieder lebendig geworden ist – und sie war definitiv ins Jenseits geschritten.

Der Weg sie zurückzuholen allerdings, ihre damals verstummten Schreie und Verletzungen während des Roboter-Daseins zu heilen, ist ein steiniger. Früher als Maschine hat man nicht gefühlt, was die Seele zu sagen hatte. Will man sie nun heilen, muss man auf sie zugehen, sie aus ihrem leblosen Zustand holen, sie reanimieren und ihr zuhören. Das tut weh, weil es bedeutet, all das Damalige zu fühlen. Man muss sich anhören, was sie früher sprach, als sie vergeblich darum kämpfte uns zu erreichen, es aber nicht schaffte, weil wir zu sehr damit beschäftigt waren unsere gegenwärtige Situation zu überstehen.

Zurück zu seiner Seele zu finden und damit zurück ins Leben zu finden, bedeutet sich zu stellen. Es bedeutet schmerzhafte Aufarbeitungsprozesse mit seinem Innersten zu führen. Es hat für mich unter anderem bedeutet, mich in stillen Momenten an schlimme Situationen mit Freiern zurückzuerinnern und anstatt wie damals während der echten Situation dabei abzuschalten oder mich mit Alkohol zu betäuben, nun zu versuchen diese unerträglichen Augenblicke erstmalig wirklich zu spüren, zu fühlen und genau an jener Stelle zu weinen, wo ich früher lächeln und überspielen musste.

Es ist leichter eine Seele zu zerstören als sie wieder zum Leben zu bringen – deshalb muss man versuchen, diesen Seelenmord zu unterbinden. Im Hinblick auf die Prostitution geht das nur, wenn man Freier davon abhält, diese Morde zu begehen. Ab und zu wird angebracht, dass das, was in Freierforen steht, nicht der Wahrheit entspreche, weil sich die Männer in der Realität nie so viel Anmaßendes und Unmenschliches trauen würden.

Hierüber kann ich nur lachen. Ich wünschte, sie würden es sich nicht trauen, doch was ich bei mir und bei anderen prostituierten Frauen gesehen und erlebt habe ist genau das, was in diesen Foren steht.

Herabwürdigendes, menschenverachtendes, ein Lebewesen objektivierendes Verhalten. (zum sog. „guten Freier“ habe ich bereits vor längerer Zeit einen Beitrag geschrieben -> Guter vs. böser Sexkäufer )

Ich wünschte, dass unser Staat endlich die Initiative ergreifen würde was staatliche Ausstiegshilfen aus der Prostitution betrifft, wobei es Menschen braucht, die wissen, was sie zu tun haben, die wissen, wie man prostituierten Menschen den Anfang zu einem Schritt in ein Leben ebnet, welches gezeichnet ist von Respekt, von Ehre, von Wertschätzung und Empathie. Es braucht Hoffnung, es braucht ein freundliches Lächeln, Güte und Warmherzigkeit für diese Menschen, die im schlimmsten Fall noch nie irgendwelche dieser Werte erleben durften und gar nicht wissen, was das bedeutet. Und es braucht Verständnis – auch wenn es Rückschläge gibt, denn manchmal ist es ein Start von ganz tief unten.

Als eine Gesellschaft sollten wir dafür kämpfen Menschen zurück ins Leben zu bringen oder zum ersten Mal überhaupt zum Leben zu bringen. Wir sollten dafür kämpfen, diesen Seelenmord nicht einfach hinzunehmen – denn was ist ein Mensch ohne eine Seele?

 

57 Kommentare

  1. Ich habe mir erlaubt, einen Beitrag über Dich zu schreiben, um auf Deinen Kampf aufmerksam zu machen. Wenn Dir das nicht Recht ist, sage mir nur kurz Bescheid und ich lösche ihn wieder. Liebe Grüße

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  2. Hallo liebe SurvivorofProstitution,

    ich möchte Dir danken dafür, dass Du auf diesem Blog Deine Erfahrungen und Deine Gedanken darüber mit uns teilst. – Ich glaube, dass die Existenz von Prostitution eine große Bedeutung für uns alle hat und auch viel über uns als Gesellschaft aussagt. Deswegen berühren mich Deine Artikel hier sehr, auf die ich über SPON gestoßen bin. – Irgendwo habe ich mal gehört, dass es keine „Sprache der Opfer“ gäbe. Für mich ist Deine Offenheit und Dein Engagement ein Beweis, dass das nicht stimmen muss. Für mich sind solche Stimmen wie Deine, die Stimmen der unmittelbar Betroffenen, durch nichts zu ersetzen. Auch keine Reportage könnte mich ähnlich berühren.

    Ich hatte beim Thema Prostitution immer ein großes Unbehagen, z.B. wenn ich bei Parties auf Männer gestoßen bin, die von ihren Bordell-Besuchen geschwärmt und damit geprahlt haben. Ich kann dieses Unbehagen nach Deinen Artikeln viel besser greifen. Und ich schäme mich offen gesprochen dafür, dass ich mir bis jetzt nicht sicher war, dass es hinter den Kulissen so zugeht, wie Du es beschreibst. Denn mit etwas gesundem Menschenverstand und Einfühlungsvermögen bedacht, müsste es uns allein eigentlich klar sein, dass das gar nicht anders sein und dass es weder „glückliche Prostitutierten“, noch „gute Freier“ geben kann. Leider können wir alle unseren gesunden Menschenverstand und unser Einfühlungsvermögen sehr gut ausschalten. Und beim Thema Prostitution machen wir von dieser „Fähigkeit“ sehr großzügigen Gebrauch. Für meine eigene Person muss ich das leider unterschreiben. – Nach Deinen Texten und Äußerungen ist das nicht mehr so leicht möglich. Deswegen glaube ich, dass Dein Schreiben hier sehr wertvoll ist. Für mich ist Dein Schreiben ein zentraler Beitrag zu derjenigen Gesellschaft, in der ich zusammen mit anderen Menschen leben möchte. Und ein Schritt heraus aus einer Gesellschaft, die Gewalt, Zwang und Machtasymmetrien normalisiert und bagatellisiert und die ich keinem Menschen wünsche.

    Vor allem die Formulierungen „Seelenmord“ und das, was Du über Dissoziation schreibst, sind für mich unmittelbar nachvollziehbar und werden bei mir noch länger nachwirken. Ich habe selber zwar das Glück, keinerlei unmittelbaren Bezug zur Prostitution zu haben. Aber ich kann das, was Du darüber schreibst, dennoch sehr gut nachvollziehen. Ich glaube auch, dass jeder Mensch weiß, dass es Dissoziation gibt und auch, dass wir in unfreien Verhältnissen andere Menschen seelisch ermorden können. Oft Menschen, die bereits am Boden sind, die abhängig sind und die sich wegen einer Notlage oder einem schlecht genährten Selbstbewusstsein nicht wehren und nicht fliehen können. Aber darüber geredet wird deutlich zu wenig. „Alles halb so schlimm, denn sonst würden die ja…“. Oder: „Die machen das doch freiwillig“. Ich denke, dass diese unsere Ignoranz für uns deutlich schwerer ist, jetzt, nachdem wir mit Deinen Erfahrungen konfrontiert sind.

    Ich wünsche Dir viel Resonanz auf Deinen Mut, Dich zu artikulieren: Politische Resonanz in der Form anderer Gesetze, die Freier unter Strafe stellen. Aber genauso auch Resonanz bei einzelnen Menschen, die dadurch mit sich selber besser in Kontakt kommen. Ich freue mich, dass es Dich gibt und dass Du tust, was Du heute tust! 🙂 Du gibst uns mehr zurück als wir verdient haben.

    Lass es Dir gut gehen!

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  3. Hallo Sandra,

    vielen Dank für den sehr persönlichen Artikel. Dabei ist mir eine Szene aus einem Film oder einer Dokumentation eingefallen. Darin spricht die Chefin eines Bordells davon das die Mädchen nach einer gewissen Zeit „tote“ oder „traurige“ Augen bekommen, ich glaube sie nannte dieses Phänomen sogar „Huren-Augen“. Aus persönlicher Erfahrung und Beobachtung denke ich das man Dissoziationszustände an den Augen bzw. am Blick eines Menschen erkennen kann.

    Wenn man es schaffen könnte Traumatisierung durch Prostitution bzw. weit verbreitete PTBS bei Prostituierten wissenschaftlich nachzuweisen, wäre dies vielleicht eine Basis um Druck auf die Gesetzgebung auszuüben.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen heilsamen Bemühungen. Mögen viele davon profitieren!

    Viele Grüße,
    Ronny

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  4. Wunderbar geschrieben… Ich war auch innerlich tot und musste viele schlimme Dinge nachträglich fühlen und erleben… Immernoch. Vor allem in Albträumen. Wir schaffen das.

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  5. Hat mich tief berührt. Vielleicht solltest Du mal überlegen, eine Stiftung zu gründen oder eine Möglichkeit schaffen, regelmäßig einen (kleinen) Beitrag für Dein Projekt zu überweisen.

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  6. Ich bin Freier und verstehe nicht so ganz, wie ich mich in irgendeiner moralischen Weise „schuldig“ machen kann, wenn ich einfach nur ein Angebot annehme. Mir macht eine Frau ein Angebot, Sex gegen Geld, ich nehme dieses Angebot an – und dann soll ich dafür bestraft werden? Für das Annehmen eines Angebots? Was ist das denn für eine Logik? Außerdem ist mir bei obigem Fall nicht klar, ob ein Fall von Zwangsprostitution vorliegt, d.h. eine Frau wird mit Gewalt oder mit Drohung von Gewalt zur Prostitution gezwungen? Oder war es doch freiwilliger Prostitution vorliegt? Hat der „Loverboy“ Dich etwa „hypnotisiert“ oder was? Nein, Du hast Dich von ihm anstiften lassen, anstatt ihm einfach den „Stinkefinger“ zu zeigen? Wenn KEIN Zwang vorliegt, dann ist die Prostituierte doch genau so mitschuldig – WENN man denn bei freiwilliger Prostitution überhaupt von „Schuld“ sprechen will. Schließlich, wie gesagt, macht die Prostituierte ja das Angebot.

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      1. Traumatisiert oder nicht: Als erwachsener Mensch ab 18 ist man selbst für sich verantwortlich. Wenn ich mich z.B. entscheide, Berufssoldat zu werden und für die Bundeswehr nach Afghanistan oder sonst wo hinzugehen, ist das auch meine Verantwortung. Bei den Juristen heißt das: „Volenti non fit iniuria.“ „Wer einverstanden ist, dem geschieht kein Unrecht.“ Einfach mal googeln: „Volenti non fit iniuria“. Und kein Mensch kann sich „schuldig“ machen, wenn er oder sie einfach nur ein Angebot annimmt. Soll man eigentlich behinderte Freier auch bestrafen? Und Pornodarsteller? Wie gesagt, das ist vollkommen absurd jemanden dafür zu bestrafen, dass er (oder sie) ein Angebot annimmt.

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    1. Hm,

      wenn Dir jemand das Angebot macht: „bitte töte mich, ich gebe Dir Geld dafür“, sagst Du dann auch, Du hättest halt ein Angebot angenommen? Es ist vielleicht doch zu sehr Verantwortung wegschieben, wie es einem gefällt.

      Wenn Dir jemand sagt, „bitte schlage mein Kind“, bist du dann auch raus aus der Verantwortung für dein handeln?

      Wenn jemand Elfenbein anbietet, kaufst du das dann auch, weil es ja freiwillig angeboten wurde?

      hm …

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    2. Ach ja, kleine Mädchen machen auch Angebote dem älteren Onkel! Und der Konsument tut nichts anderes als seine Grundbedürfnisse zu stillen. Früher konnte jeder auch einen Sklaven kaufen, und der schrie auch noch Bitte die Peitsche!
      Kalle, jeder Konsument hat eine Verantwortung, wenn Du Drogen kaufst, stärkst Du immer die organisierte Kriminalität. Deine Meinung ist doch auch nur ein Herausgerede um Deine Mitverantwortung um unwürdige Zustände. Glaubst Du wirklich, abgehärmte Drogensüchtige in Laufhäusern haben Lust auf zehn oder mehr alte stinkende ungepflegte Säcke am Tag? Aber bis der letzte Ignorant kapiert, was er verbricht, vergehen wohl noch tausende Jahre!

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      1. Es gibt übrigens tatsächlich Fälle, wo unheilbar schwerstkranke Menschen gerne sterben möchten und dafür extra in die Schweiz fahren, wo es eine spezielle Organisation dafür gibt – die auch Geld dafür nimmt.

        Sex aber ist KEIN „Töten“, Sex ist Sex, ob nun bezahlt oder nicht. Oder findet in Pornofilmen ein gegenseitiges „Töten“ statt? Zwischen mündigen Erwachsenen herrscht prinzipiell Vertragsfreiheit. Und da gilt, wie gesagt, „Volenti non fit iniuria“:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Volenti_non_fit_iniuria

        http://bit.ly/2udyHWM

        Und WENN man schon den Vergleich mit dem Drogenhandel bringt: Erstens GIBT es ja legale Drogen, nämlich Alkohol und Tabak. Zweitens werden beim illegalen Drogenhandel BEIDE bestraft, Dealer UND Käufer der Drogen. Aber eben NICHT: nur der Käufer. Drittens neigt man, zumindest was Cannabis, also Hasch bzw. Marihuana, angeht, inzwischen zu einer liberaleren Haltung zu, sogar in einigen Staaten der USA.

        Und was ist denn jetzt eigentlich mit behinderten Freiern?

        http://www.spiegel.de/panorama/leute/sexualbegleiterin-fuer-behinderte-film-dokumentiert-rachel-wotton-a-873002.html

        https://www.aerztezeitung.de/panorama/article/868591/extra-kurs-prostituierte-sex-behinderten.html

        Werden Behinderte, die bezahlten Sex in Anspruch nehmen, auch bestraft? Oder gelten da dann plötzlich ganz andere Maßstäbe?

        Der behinderte Freier: ein „sympathischer Kerl“, der nichtbehinderte Freier: ein „finsterer Bösewicht“?

        Das ist doch vollkommen absurd!

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      2. Es gibt kein Recht auf Sex. Auch nicht für Behinderte.

        Klicke, um auf raumzeit_Newsletter_205_Artikel.pdf zuzugreifen

        Wenn jemand diese Einstellung unsozial findet, dann bitte ich mal, ganz genau darüber nachzudenken.

        Unsozial ist es, wenn man sagt, ohne Prostitution gäbe es mehr sexuelle Übergriffe und deshalb soll es Prostitution geben.
        Seit wann haben wir in unserer Gesellschaft einen Aufopferungsgedanken? Damit nicht so viele sexuellen Übergriffe stattfinden, sollen Prostituierte diese einfach leise ertragen? Am besten wie es ja stattfindet hinter geschlossenen Türen, dass man das Elend nicht sehen muss.

        Das mit Ihrer Vertragsfreiheit passt hier überhaupt nicht rein. Es haben bereits andere Leute hier in den Kommentaren dazu etwas gesagt – ich tue es jetzt nicht mehr.

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  7. Ich habe gerade deinen Artikel gelesen! Ich bewundere deine Mut, Offenheit und nun Engagement! Ich kann nicht annähernd nachfühlen was du alles erlebt hast aber ich wünsche dir alle Kraft der Welt dein Leben nun nach deinen Wünschen & Träumen zu leben. Viel Erfolg bei deinem Studium! Ich freue mich sehr dass die Pferde dir auf deinem Weg so geholfen haben, das ist schön zu hören weil ich glaube diese Tiere vielen Menschen helfen konnten und können in vielen verschiedenen Lebenslagen. Kannst du mir sagen was man ganz konkret als Mitmensch machen kann um Menschen wie dich mit deiner Vita zu unterstützen?

    Ganz lieben Gruß,
    Franzi

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  8. @Kalle

    Den Grundsatz „Wer einverstanden ist, dem geschieht kein Unrecht.“ bitte richtig verstehen; erstens setzt der voraus, dass der Einverständnis gebende in seiner Willensbildung nicht zu sehr eingeschränkt ist, wobei eben nicht nur direkte Gewaltdrohungen sondern auch rein psychische Beeinflussungen hier relevant sein können; zweitens gilt der nicht für alles, so ist z.b. Tötung auf Verlangen auch dann strafbar, wenn der verlangende uneingeschränkt und ohne Mängel sein Einverständnis erteilt hat.

    Allein aufgrund zweitens kann der Staat also sehr wohl z.b. Prostitution zu etwas machen, bei dem trotz Einverständnis Strafbarkeit für den Freier vorliegt. Er bräuchte halt einen guten Grund dafür.

    „Ich bin Freier und verstehe nicht so ganz, wie ich mich in irgendeiner moralischen Weise „schuldig“ machen kann, wenn ich einfach nur ein Angebot annehme.“

    Wegen erstens; was ist denn Sex mit einer Prostituierten, die aufgrund der Umstände (z.b. Gewalt/psychische Beeinflussung durch Zuhälter) nicht zu einer echten Einwilligung in der Lage ist, vom Tatbestand her?

    Hier hilft ein Blick ins Gesetz:

    https://dejure.org/gesetze/StGB/177.html
    „(2) Ebenso wird bestraft, wer sexuelle Handlungen an einer anderen Person vornimmt oder von ihr vornehmen lässt oder diese Person zur Vornahme oder Duldung sexueller Handlungen an oder von einem Dritten bestimmt, wenn
    1. der Täter ausnutzt, dass die Person nicht in der Lage ist, einen entgegenstehenden Willen zu bilden oder zu äußern,
    2. der Täter ausnutzt, dass die Person auf Grund ihres körperlichen oder psychischen Zustands in der Bildung oder Äußerung des Willens erheblich eingeschränkt ist, es sei denn, er hat sich der Zustimmung dieser Person versichert,“

    Vom Tatbestand her sexuelle Nötigung, genau genommen, da Beischlaf vollzogen wird, Vergewaltigung (siehe Definition Abs. 6 Nr. 1 vom 177).

    Die hiesige Bloggerin behauptet nun, dass ein erheblicher Anteil der Prostituierten sich mehr oder minder in erheblichen psychischen Zwangslagen befindet, siehe z.b. dass sie woanders davon spricht, „entkommen“ zu sein; bei jeder Prostituierten, die psychisch so in ihrer Prostitutionstätigkeit „eingebunden“ ist, dass ein Lösen davon mit „entkommen“ beschreibbar ist, dürften diese nicht in der Lage sein, im Sinne von § 177 Abs. 2 Nr. 1 oder Nr. 2 StGB einen entgegenstehenden Willen zu bilden oder zu äußern.

    Somit wann immer ein Freier mit einer Prostituierten zu Gange ist, die sich in der von der hiesigen Bloggerin beschriebenen Lage befindet, liegt vom Tatbestand her eine Vergewaltigung vor.

    Jetzt haben wir ein relevantes Dunkelzifferproblem; wir wissen nicht sicher, wieviel Prozent der Prostituierten sich in dieser Lage befinden und wieviele Prozent total glücklich und super selbstbestimmt ihrem Gewerbe nachgehen. Die hiesige Bloggerin behauptet glaube ich irgendwo etwas wie 90 bis 95%.

    Nehmen wir mal an, sie übertreibt völlig; es seien nur 10%.

    Nehmen wir mal weiter an, du würdest alle 2 Wochen eine Prostituierte aufsuchen. Macht 25 mal im Jahr (an Ostern und Weihnachten lässt du es dann doch sein).

    In 10% der Fälle ist die Prostituierte nicht zur Einwilligung in der Lage; du merkst nichts davon, denn wie die hiesige Bloggerin schildert leugnen solche Frauen es vor sich selbst, womit du in der dem Beischlaf vorausgehenden Konversation (die ja nicht unbedingt umfangreich ist) das nicht bemerken kannst.

    Womit du dein Sexualleben so lebst, dass ca. 2-3 Mal pro Jahr der Tatbestand der Vergewaltigung erfüllt ist.

    Was dich natürlich rettet, ist, dass du es nicht wissen kannst, denn die „Prostitution ist ein ganz normales Gewerbe“-Propaganda hat verhindert, dass dir bewusst ist, dass deine Handlungen 2 bis 3 mal im Jahr den Tatbestand der Vergewaltigung erfüllen; womit dein Handeln nach § 16 Abs. 1 StGB ohne Strafe ist, du weißt ja nicht, dass du da gerade für 50 Euro eine Frau vergewaltigst.

    Womit wir aber deine Frage beantworten können:

    „Ich bin Freier und verstehe nicht so ganz, wie ich mich in irgendeiner moralischen Weise „schuldig“ machen kann, wenn ich einfach nur ein Angebot annehme.“

    Moralisch machst du dich eben durch vermutlich 2 bis 3 Vergewaltigungen pro Jahr schuldig (bzw. viel, viel mehr, wenn die Bloggerin mit 90 bis 95% recht hat). Einzig weist du es nicht und bist dir dessen nicht bewusst.

    Womit der Staat einen sehr guten Grund Freiern mit Strafen zu drohen:

    Damit du dir (und alle anderen) bewusst bist, dass du etwas falsch machst; und vielleicht versuchst dein Sexualleben so zu gestalten, dass es nicht mehr 2 bis 3 Vergewaltigungen pro Jahr als „Kollateralschaden“ beinhaltet.

    Und „aber ich weiß doch nichts davon, ist nicht strafbar, Prostitution gibt es doch immer,…“ sowie die ganzen anderen Ausreden ändern nichts daran, dass du dein Verhalten sowieso ändern solltest.

    Oder was würdest du davon halten, wenn jemand so am (Straßen)Verkehr teilnimmt, dass er kollateral aber ohne Strafbarkeit 2 bis 3 Menschen pro Jahr ins Krankenhaus befördert? Wäre völlig lächerlich, wenn so jemand sein Verhalten schön reden würde oder unverändert fortführen würde; und wäre völlig in Ordnung, wenn der Staat nachdenken würde, diesbezüglich Gesetze ändern würde.

    Also denk daran, wenn du dich das nächste Mal ins Bordell aufmachst: 10%+ Chance, dass du vom Tatbestand her eine Vergewaltigung begehen wirst; und dann lass es vielleicht einfach und probiers mit Selbstbesfriedigung oder was auch immer du alternativ zum Entspannen machen kannst.

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  9. Hallo,

    danke für Deinen Blog und Deine Offenheit. Bin seit Jahrzehnten Single, weil ich starke Bindungsängste habe. Um auch Nähe und Sex haben zu können, bin ich in den letzten Jahren vielleicht ein- oder zweimal im Jahr zu einer Prostituierten gegangen. Gut gefühlt habe ich mich nie dabei. Es ist eben kein normales Angebot und dessen Annahme, wie der User „Kalle“ hier schreibt und selbst glauben will. Es so zu sehen, ist ein Schutzmechanismus von Männern, nach dem Motto, ich tu doch nichts schlimmes.

    Da Prostituierte Menschenkenntnis haben und meine Unsicherheit spürten, bin ich in den allermeisten Fällen auf den Arm genommen worden. Nachdem sie das Geld hatten, wandelte sich die anfänglich gute Stimmung so, dass ein unsicherer Mann dann keine Erektion mehr bekommen kann und „unverrichteter Dinge“ wieder geht und sich danach noch mieser fühlt.

    Nach Deinem Blog kann ich die Frauen aber verstehen. Es ist vielleicht eine Art Rache für Dinge, die skrupellose Männer ihnen angetan haben und es ist die Möglichkeit, schnell fertig zu werden.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich sehe mich nicht als Opfer, sondern als Täter. Kein Mann sollte das Recht haben, sich Frauen „kaufen“ zu können. Leider hat Rot-Grün Deutschland mit der Legalisierung von Prostitution zum Bordell Europas gemacht. Ich denke auch, dass man Prostitution verbieten und Freier bestrafen sollte. Auch wenn man sie nie abschaffen können wird. So lange Sendungen auf RTL2 möglich und nicht strafbar sind, wo ein schmieriger Lude und eine ebensolche Puffmutter heruntergekommene Bordelle „verschönern“, so lange wird sich nichts ändern.

    Ich wünsche mir für mich, nicht mehr hingehen zu müssen und Dir wünsche ich, dass sich Deine Träume erfüllen. Und was die Männer betrifft, es gibt auch Männer, die versuchen, keine Arschlö… zu sein.

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  10. Tatsächlich bin ich, männlich – 50 Jahre alt, noch nie zu einer Prostituierten gegangen, und habe das auch nicht vor. Genauer gesagt habe ich es nicht nötig da ich glücklich verheiratet bin, und das seit Jahrzehnten. Ferner hätte ich auch ein ungutes Gefühl dabei, zumal ich nicht hinter die seelische Kulisse der „Dienstleisterin“ zu blicken vermag.

    Dennoch sehe ich einen Bedarf an der Dienstleistung Prostitution für all jene, die ein solches Glück, also eine partnerschaftliche Sexualität, nicht leben können. Sexualität ist ein Grundbedürfnis, dies zu befriedigen natürlich. Warum also nicht Wege finden auch solchen Menschen zum Sex zu verhelfen die sich diesen Wunsch nicht erfüllen können?

    Ich kann Ihre Intention im Kampf gegen Prostitution gut nachvollziehen, sehe aber keinen Sinn im rigorosen Verbot der selben, etwas, was sich seit Jahrtausenden entwickelt hat ist nicht einfach so wegzudiskutieren, oder weg zu beschliessen.

    Das Leiden so vieler prostituierter Frauen und Männer ist es allemal wert ins Licht gerückt zu werden, dies aber mit dem sprichwörtlichen Holzhammer zu besorgen, also dem Ziel eines Verbotes ohne wenn und aber, kann nur einer Initialzündung gleichen, weniger der Lösung, siehe hierzu die Prohibition in den USA.

    Warum nicht für staatlich kontrollierte Prostitution plädieren?

    In unserer Zeit der Selbstoptimierung, der Bemühungen sich selber und die Menschheit zu „reinigen“, fallen immer mehr sogenannte „Laster“ herunter die man sich seit Menschengedenken auch als Ventil zum harten Alltag geschaffen hat, es ist ja nicht gerade so das wir im Jahr 2017 vor Leichtigkeit strotzend durch das Arbeitsleben schweben.

    Ich plädiere für eine offene und kontrollierte Prostitution, vom Staat überwacht und reglementiert, mit der festen Absicht Luden und Zwangsprostituierten ein Partizipieren zu untersagen.

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    1. Eine „staatlich kontrollierte Prostitution“ halte ich schon deshalb für bedenklich, weil die Angehörigen der Staatsmacht selbst nicht immer die Edelsten sind. Dass Polizisten Prostituierte auf Grund ihrer Macht straffrei zum Sex zwingen oder ihn erpressen, ist nicht unwahrscheinlich und soll auch schon vorgekommen sein…

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      1. Man kann mit dem „nordischen Modell“ nicht sofort jedes einzelne Problem wegschaffen. Es wird weiterhin Probleme geben – ja, da brauchen wir uns keine Illusionen zu machen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, deswegen lieber die gegenwärtige, unerträgliche Situation zu dulden und hinzunehmen.
        Es geht hier darum einen ernsthaften Anfang zu starten. Dass das nicht einfach ist und mit Schwierigkeiten behaftet ist, ist klar. Doch das sollte kein Hinderungsgrund sein.

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  11. @Kalle, ich bin zwar kein Psychologe aber bei solchen ‚Loverboys‘ wie dem von Sandra kann man davon ausgehen dass sie äußerst begabte Manipulatoren sind mit starken Zügen von Sozio/Psychopathie, Narzissmus und Machiavellismus (sog. „Dark Triad“ Persönlichkeit) . Unter deren Einfluss kann ein psychisch labiler Mensch mit geringem Selbstwert eine total verzerrte, phobische Wahrnehmung der Welt erleben wo es *keine* Alternative gibt als deren Wünschen zu fügen. Ist ein ähnlicher Fall wie mit Frauen die jahrelang mit einem Freund bleiben der sie prügelt/misshandelt.

    @SurvivorOfProstitution

    Als jemand der für eine Welt ohne Prostitution ist, gratuliere ich dir für deinen Einsatz. Leider bin ich nicht völlig überzeugt dass das ’nordische‘ Modell die endgültige Lösung ist. Vielleicht ist sie die ‚beste‘ unter ’schlechten‘ Lösungen. Wenn der ‚Bedarf‘ besteht (und der besteht leider seit tausenden von Jahren) werden sich immer Umwege finden, wo Prostituierte durch ‚Escorts‘ ersetzt werden, wo der ganze Betrieb völlig illegal läuft, wo sich die Freier einfach in die Nachbarländer begeben (Schweden in Estland, Franzosen in Deutschland usw).

    D.h (und ich bin sicher dass du oft daran gedacht hast) dass die endgültige Lösung käme nur durch eine konsequente Mentalitätsänderung auf globaler Ebene. Man muss durch Bildung idiotische Argumente beseitigen : „Aber es ist der älteste Beruf der Welt!“ , „Dann werden alle Männer mit hohem Libido zum Vergewaltigern!“ oder „Und was machen dann die hässlicher Männer die sonst keine abbekommen?“. D.h die ganze Einstellung zum Sex muss völlig überarbeitet werden. Aber das ist natürlich eine enorme Aufgabe und wurde auf Widerstände von unvorstellbarem Ausmaß stoßen.

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    1. Ja na klar, da gebe ich dir völlig recht! Für mich ist das nordische Modell auch nicht die endgültige Lösung, sondern die beste, die es von allen Lösungen gibt. Natürlich braucht es viel Aufklärung und einen Gesellschaftswandel, den Schweden durch das nordische Modell durchaus erreicht hat. Danke dir!

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  12. Ich habe heute morgen auch den SPIEGEL-Artikel gelesen und war erschüttert. Aber ich bin auch froh, dass es Ihnen gelungen ist, aus dieser Hölle herauszukommen. Ich habe großen Respekt vor Ihnen!

    Als Vater von zwei Töchtern habe ich noch nie verstanden, wie man Prostitution einfach hinnehmen und gar als normal bezeichnen kann. Schließlich ist ja auch die Sklaverei nach Jahrtausenden abgeschafft und geächtet worden, weil es irgendwann Konsens war, dass man Menschen nicht besitzen darf. Und so wird es mit der Prostitution auch kommen, früher oder später. Davon bin ich überzeugt. Leider werden bis dahin noch viele Frauen und wahrscheinlich auch einige Männer Entsetzliches durchmachen müssen. Deshalb ist es wichtig, gegen diese Pest zu kämpfen und ihre Ächtung zu beschleunigen.

    Zum Kotzen finde ich Leute, die behaupten, Prostitution sei „Sexarbeit“ und damit ein Job wie jeder andere, und die darauf herumreiten, dass es angeblich Frauen gebe, die das freiwillig und sogar gerne machen. Ich weiß nicht, ob es solche Frauen tatsächlich gibt. Wenn ja, dann ist es sicher eine winzige Minderheit; und auch diese Frauen bringen sich in Gefahr, wenn sie für Geld mit fremden Männern Sex haben. Keineswegs darf eine zivilisierte Gesellschaft sich damit abfinden, dass Tausende brutal ausgebeutet und gedemütigt werden!

    Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Erfolg in Ihrem Kampf.

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  13. Der Staat soll sich heraushalten was erwachsene, geschäftsfähige Menschen untereinander vereinbaren. Eigenverantwortung ist ein hohes Gut und wenn das jemand nicht gebacken bekommt, kann es nicht sein dass sofort nach dem Staat gerufen wird. Unbestritten ist, dass es Frauen gibt die diesen Beruf freiwillig und gerne machen. Es kann nicht sein, dass das für diese Frauen verboten wird, nur weil andere ihre Eigenverantwortung nicht auf die Reihe bekommen.

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    1. Erstmal besser erkundigen: das „nordische Modell“ verbietet es den Frauen nicht.

      Eine Diskussion ist schön, aber nur, wenn man sich mit Menschen unterhält, die sich auch wirklich mit der Thematik beschäftigt haben. Dann kann man gerne die für und wider diskutieren und abwägen – aber wenn jemand gar keine Ahnung hat und einfach irgendwas erzählt, ist das sinnfrei.

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    2. Die hiesige Bloggerin behauptet ja gerade, dass ein relevanter oder gar ein Großteil der Prostituierten aufgrund der Umstände sozusagen in ihrer Geschäftsfähigkeit wenigstens bezüglich dieses Geschäftes eingeschränkt sind.

      Somit ist dieses Argument:

      „Der Staat soll sich heraushalten was erwachsene, geschäftsfähige Menschen untereinander vereinbaren.“

      hinfällig.

      „Unbestritten ist, dass es Frauen gibt die diesen Beruf freiwillig und gerne machen.“

      Irgendwo ist aber schluss; wenn auf jede „freiwillige und gerne“ Prostituierte eine nicht freiwillige kommt, langt das völlig für ein Verbot.

      Ein „Es ist unzulässig dem A die Ausübung des Berufs drastisch zu erschweren, nur weil andernfalls der B regelmäßig vergewaltigt wird.“ zieht nicht.

      Wenn der Staat bestimmte umfangreiche Straftaten – wie hier z.b. möglicherweise tausende oder zehntausende Vergewaltigungen pro Tag – nur durch ein totales Berufsverbot für einen bestimmten Beruf begegnen kann (*), reicht das als Begründung; die Einschränkung der Berufsausübung wiegt weniger schwer als das Verhindern von Vergewaltigung; einzig geht das nicht, wenn der Beruf für die Gesellschaft essentiell notwendig ist (z.b. Schulen abschaffen, weil das effektiv Übergriffe von Lehrern auf Schüler verhindert, geht nicht).

      (* Die allgemeine Strafdrohung gegen die Freier ist sogar noch etwas weniger schwerwiegend als ein Berufsverbot für Prostituierte)

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  14. Ich vermute, dass ich damit weder bei vielen anderen Männern, noch bei vielen Frauen einen Blumentopf gewinne: Aber ein Großteil der heutigen erwachsenen Männer sind selber mehr oder weniger stark dissoziiert. Leider ist das immer noch so weit verbreitet, dass es für „normal“, wenn nicht sogar für „erstrebenswert“ gehalten wird.

    Um andere Menschen regelmäßig demütigen und Schmerzen bereiten zu können, muss mann sich selbst von verschiedenen Seelenanteilen verabschiedet und sie eingekapselt haben. In der Regel alles, was mit eigener Verletzlichkeit zu tun hat. Nichts daran ist „natürlich“ oder hat irgendwas mit Genen oder Hormonen zutun. Wenn Du einen kleinen Jungen vor Dir hast, dann sind die allermeisten von uns bis ins Alter von 8-12 Jahren wunderbare Menschen, die exakt gleich viel Zugang zu Mitgefühl, eigenen Gefühlen und reziproken Beziehungen haben wie Mädchen in dem Alter. – Die typische, traditionelle „Mannwerdung“ kann daher auch als „Anti-Empathietraining“ verstanden werden. Empathie mit anderen Menschen verliert man am effektivsten, indem man zunächst Selbstempathie abgewöhnt bekommt. Wen dieser Prozess der „Zurichtung zum Mann“ interessiert, findet ihn gut lesbar bei Björn Süfke beschrieben: https://www.amazon.de/M%C3%A4nnerseelen-psychologischer-Reisef%C3%BChrer-Bj%C3%B6rn-S%C3%BCfke/dp/3491421136

    Neben einer Kriminalisierung von Freiern ist es m.E. auch keine ganz schlechte Idee, wenn wir mal unsere ganzen Anreizsysteme in Familie, in Schule, Universitäten und in Unternehmen auf den Prüfstand stellen. Was wir unseren kleinen Jungen auch heute noch antun, und zwar alle gemeinsam: Väter, Mütter, weitere Verwandte, professionelles Erziehungspersonal erfüllt nach meinem Empfinden ebenfalls den Tatbestand des Seelenmords. Natürlich bei den meisten von uns nicht mal ansatzweise im gleichen Ausmaß wie bei Frauen, die in das System der Prostitution hineingezwungen werden. Aber eben doch so weit, dass es vielen Männern möglich ist, sich gegenüber anderen Menschen derart schmerzbefreit zu verhalten, dass sie gar nicht mehr mitkriegen, was sie da mit sich und anderen Menschen machen. Wer kein Selbstgefühl hat, weiß auch gar nicht mehr, was Mitgefühl ist.

    Ich glaube heute, dass die traditionelle Zurichtung zum Mann mal die Funktion erfüllt hat, „brauchbare Soldaten zu züchten“. Also kleinen Jungen Eigenschaften anzutrainieren, die Menschen ja auch tatsächlich dringend brauchen, wenn sie dazu in der Lage sein sollen, seelisch wie körperlich sowohl viel auszuhalten als auch viel auszuteilen. Da diese traditionelle Erziehung aber eine Menge „Kollateralschäden“ an Menschen hinterlässt – um es mal verharmlosend auszudrücken -, stellt sich heute die Frage, ob wir das wirklich weiterhin so brauchen und haben wollen. Denn zumindest nach meiner Einschätzung geht der Bedarf an Kriegern in der Modernen Weltgesellschaft gegen Null.

    Sollte sich die Auffassung auf weitem Feld durchsetzen, bei Männern wie Frauen, dass wir heute keine halben Zombies mehr brauchen, die uns die Helden spielen, dafür aber emotional in eine tiefe, unbewusste Bedürftigkeit fallen,

    Prostitution hat in diesem „System der Geschlechter-Zurichtung“ eine systemerhaltende Funktion. Will man die Symptome heilen, indem man an die Wurzeln rangeht, kommt man an einer Auseinandersetzung mit dem, was wir mit kleinen Jungen machen, genausowenig vorbei, wie an dem, was wir kleinen Mädchen antun, wenn wir sie „erzieherisch“ zurichten. Der Satz „Männer sind eben so“ ist eine glatte Lüge. „Männer werden so gemacht“ ist weitaus treffender. All die Freier, die nichts dabei finden und nichts dabei finden wollen, dass sie „Besuch für Besuch“ Frauen psychisch zerstören, müssen selber vorher einen nicht unerheblichen psychischen Schaden erlitten haben.

    In meinen Augen ist eine Kriminalisierung von Freiern aber in jedem Fall ein guter Anfang (Unmittelbarer Schutz der in Prostitution gehaltenen Frauen hat Vorrang!). – Darüber hinaus braucht es aber auch deutlich mehr Verbreitung von psychologischen Einsichten in den individuellen Entwicklungsprozess von Männern. Leider haben die meisten Männer und auch viele mit Geschlechterpolitik befasste Frauen bisher gleich wenig Interesse daran gezeigt zu verstehen, was auf dem Weg vom Jungen zum Mann in unserer derzeitigen Gesellschaft psychologisch abläuft. Man könnte manchmal meinen, unsere Gesellschaft ruht auf dem Grundsatz „Männer haben keine Seele (zu haben)“. Empathie für Männer hat daher bisher keine Lobby, ganz anders als Männer-Privilegien. Die haben nach wie vor eine Riesenlobby. Da beide permanent miteinander verwechselt werden, kriegen wir bisher keinen guten Diskurs über Männeremanzipation hin. So nach der Devise: „Wie? Männern geht es doch gut! Die sind doch ohnehin schon privilegiert!“. Ja, letzteres stimmt. Aber unter der Oberfläche ist ganz anders. Und unter anderem an Prostituierten dürfen die das dann „legitimerweise, ist ja ne Dienstleistung“ auslassen. „Triebabfuhr“ nenen wir das dann verharmlosend. „Unbewusste aufgestaute emotionale Frustabfuhr“ dürfte es weitaus eher treffen. Dass das Männern, die sich so an Frauen in Prostitution vergehen, nur in seltenen lichten Momenten klar ist, erklärt sich von selbst. „Ist doch nur ein Fick. Höhö“. Männer, die dieses Spiel mit sich und anderen spielen, sind arme Schweine. Das macht nichts an ihrem Verhalten besser. Aber es macht nachvollziehbarer, wie es überhaupt sein kann, dass ein System wie die Prostitution sich mitten in unserer sonst ach so friedfertigen und harmonischen Gesellschaft halten kann. Spannend ist, was passieren würde, wenn das System der Prostitueion von rechts wegen wegfällt und uns emotional verkrüppelte Männer mit unserem inneren Zustand konfrontiert, ohne dass wir das eben mal für ein paar Euro „ausagieren“ können…

    Dass viele Männer Opfer eines überholten Männlichkeitskonzepts ist, das sich nach wie vor in den allermeisten unserer Institutionen spiegelt, ist für mich eine (un-)heimliche Parallele zu dem was SurvivorOfProstituion in Bezug auf Prostituierte beschreibt: Wir haben hier Menschen vor uns, die gar nicht realisieren, dass sie selber Opfer sind. Zudem gibt es wenig „unmännlicheres“, sich als Opfer zu verstehen. Männer können also nur unter sehr hohen individuellen Kosten und Risiko sagen: „Schaut mal her, was mir als Kind angetan wurde“. – Auf diesem Weg bleibt der gesellschaftliche Grundkonsens erhalten, dass Männer durch die Bank Täterpotential haben, aber per definitionem gar keine Opfer sein können. Hat man aber auch nur geringfügigen Einblick in psychologische Prozesse, kann einem klar sein, dass das irgendwie so nicht stimmen kann: Die Bereitschaft zum Tätertum muss ja irgendwoher kommen, außer wir sagen: „Auf dem Y-Chromosom exisitiert ein Gen für das Böse“. Meines Wissens wurde da aber bisher nichts dergleichen gefunden.

    So kriegen wir aber keine Weiterentwicklung beim Geschlechterdiskurs hin. Frauenemanzipation ist wichtig, aber sie alleine reicht dafür nicht aus. Wir alle könnten auch mal näher hinschauen, was wir alle so mit kleinen Junge anstellen, ohne dass es uns bisher groß interessiert hat. Auch wenn mensch es manchmal nicht glauben mag (und wir Männer die ersten sind, die das selber negieren): Auch Männer haben eine Seele. Und mindestens bemerkenswert ist es, dass man davon an der Oberfläche: in unserem Verhalten in vielen Situationen nicht viel merkt.

    Ich denke daher, dass wir, wenn wir keine Prostituion mehr in unserer Gesellschaft wollen, mit den Gefühlen und Gefühlsäußerungen von kleinen Jungen deutlich anders umgehen müssen als bisher. V.a. mit ihren Äußerungen von Ängsten, Trauer, Ohnmachtsgefühlen, Verzweiflung und ähnlichem. – Wenn ich das richtig sehe, haben wir uns als Gesellschaft auch schon ein Stück weit auf den Weg gemacht, im Umgang mit Jungen vieles zu ändern. Ich selber habe einen 8-jährigen Jungen und erlebe daher nach wie vor täglich viele alter Muster, bei mir selber als Vater und auch bei Erziehern, Lehrern und bei anderen Eltern. Wenn aber alles gut weiter in die richtige Richtung läuft, werden wir möglicherweise mal eine Gesellschaft haben, in der nahezu allen Männern die Vorstellung völlig widerlich oder absurd erscheint, sich „Sex gegen Geld zu kaufen“. – Zumindest ich kann mir vorstellen, dass wir so einen Zustand durchaus erreichen können. Dafür müssen wir aber unseren Umgang als Erwachsene mit Kindern durchgängig auf den Prüfstand stellen. Sowohl unseren Umgang mit Jungen als auch unseren Umgang mit Mädchen. Es ist in jedem Fall noch eine ziemliche Reise, bis wir da sind, wo Frauen durch die Bank mit einem gesunden Selbstbewusstsein ins Erwachsenen leben starten und Männer mit einer gesunden Selbstempathie und Empathie für andere Menschen.

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    1. Ich kann diesen Ausführungen sehr gut folgen und bin einerseits erfreut, dass sie da sind.
      Jedoch können diese lediglich eine Erklärung sein – niemals eine Entschuldigung.

      Meine Therapeutin sagte mal, es ist IMMER eine Entscheidung, für die jeder Mensch SELBST verantwortlich ist.
      Entweder blind der Herde zu folgen, unreflektiert und ungeheilt zu sein und Täter zu werden.
      Oder sich zu entscheiden, zu reflektieren, hinterfragen und zu heilen.

      Da der 2. Weg kaum ohne seelische Schmerzen gehbar ist, entscheiden sich meiner Meinung nach zu viele Menschen für den ersten Weg. Und so bleiben die Erläuterungen meist ein trauriger Versuch einer Ausrede.

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  15. Was mich auch an der Debatte über Prostitution und auch bei Debatten über Sexualität allgemein stört, ist, dass es quasi als naturgegeben angesehen wird, dass man bzw. Mann nun mal Sex braucht und letztlich dem Trieb hilflos ausgeliefert ist.

    Meiner Ansicht nach Unfug; wenn es Prostitution wirklich bräuchte, weil ansonsten ganz viele Männer aus Depressionen Selbstmord begehen oder sich woanders den Sex mit Gewalt holen und es diese Männer wirklich, wirklich nicht hinbekommen können, dass anders zu lösen, dann sorry sind deren Menschenrechte erstmal weniger relevant.

    Denn Mensch sein impliziert, dass man halt sich nicht wie ein Tier benimmt; und deshalb, wer es da nicht mal versuche kann, sich anders zu benehmen, auf den muss nicht primär Rücksicht genommen werden.

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  16. Ich bin auch über den SPIEGEL-Artikel auf dein Blog gestoßen.
    Erstmal wünsche ich dir alles Gute für deinen Kampf gegen die Prostitution!

    Auch wenn man Prostitution realistisch betrachtet wohl nie ganz loswerden wird, genauso wie Drogen.
    Letztlich kauft man sich in beiden Fällen einen „Kick“, daher wird immer eine Nachfrage da sein, die bereit ist, hohe Preise zu bezahlen. Und da viel Geld verdient werden kann, wird es immer jemanden geben, der (illegal) für das Angebot sorgt.
    Der große Unterschied ist natürlich, dass man mit Drogen primär sich selbst schädigt und bei Prostitution primär andere.

    Das soll jetzt natürlich auf keinen Fall heißen, dass es sich nicht lohnt, für eine Verbesserung zu kämpfen!

    Genauso wünsche ich dir persönlich viel Erfolg beim Umgang mit den Folgen deiner Vergangenheit, da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass dieser Prozess wohl nie ganz abgeschlossen sein wird.
    Meine persönliche Erfahrung mit psychischer Gewalt bezieht sich zwar nur auf Mobbing in der Schule (Anfang der 90er), was natürlich in keiner Weise so krass ist wie deine Erlebnisse. Trotzdem habe ich irgendwie manche Sachen in deinen Artikeln zum Thema „Seelensterben“ und teilweise auch Dissoziation wiedererkannt. Ebenso beim Thema eigene Emotionen unterdrücken und natürlich auch beim Wegschauen.

    Daher wünsche ich dir, auch aufgrund meiner eigenen Erfahrungen, wirklich von Herzen viel Erfolg!

    P.S. (um auch noch ein bisschen zum Thema zurückzukommen):
    Auch wenn ich bislang noch nie eine Freundin hatte, ist mir trotzdem nie eingefallen, deshalb zu einer Prostituierten zu gehen. Wenn auch zugegeben aus eher egoistischen Motiven: Was mir im Zweifel fehlt, ist es, begehrt zu werden und nicht der Sex an sich…

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  17. Hallo Sandra,
    was meinst du dazu – kann ich einer noch Prostituierten einer deiner Artikel bzw. Abhandlungen zu lesen hinlegen oder wäre das für sie vielleicht verletzend und erschreckend, wenn zu lesen bekommt was mit ihr wohl geschehen sein könnte und mit welchen Konfikten und Störungen sie in Zukunft wohl zu leben hätte. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass sich so manche Prostituierte in einer Art Selbstrefektion beobachtet und Veränderungen an ihrer Psyche und Seele bemerkt (hat), sie sich aber darüber keine Erklärung machen kann (um es mal einfach auszudrücken).
    LG Kris
    P.S. du kennst meine Geschichte einigermaßen, soweit ich es dir erzählt habe – wir haben immer noch persönlichen Kontakt aber außerhalb des Milieus zueinander – es ist unendlich schwer für mich …

    Entschuldige – ist ein Fehlerkorrektur !

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      1. Danke für deine schnelle Antwort – ich muss nochmal nachfragen:
        Wie hättest du in der Zeit, als du noch „tätig“ warst wohl reagiert wenn man dir solche Informationen gezeigt hätte, wärst du vielleicht dankbar gewesen, jemand hätte dich mit entsprechender Information, die zum Nachdenken anregen, versorgt und begleitet oder wäre es sogar ein Schrecken für dich gewesen wenn du diese Wahrheiten (jeder Mensch ist anders!), so wie du diese recht deutlich und detailliert beschreibst und bei Namen nennst, zum lesen und zum „in sich gehen“ erhalten hättest ?
        Ich möchte in jedem Fall sehr subtil und mit Empathie ihr gegenüber damit umgehen – unter Umständen erkennt und bemerkt Sie ja die Veränderungen an sich selbst und will nicht noch zusätzlich „belehrt“ und damit direkt „berührt“ werden – ich kann es nicht genau sagen, denn sie spricht recht wenig und manchmal bekomme ich, wenn ich auf das Thema Ausstieg zu sprechen komme auch eine gewisse Zustimmung von ihr. Wir kennen uns jetzt ein ganzes Jahr und IHR Wunsch war es mit mir in Beziehung zu treten, meiner aber auch, aber es funktioniert leider nicht so – der nächste Schritt lässt auf sich warten. Vorhaltungen und Vorwürfe o.Ä. ihr gegenüber habe ich immer gänzlich vermieden.
        Aber ich liebe sie so wie sie ist – eben mit der einen „Ausnahme“ und ich sage es ihr auch ganz offen dass es so ist und das spürt sie auch ganz deutlich.
        LG Christoph

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      2. Hallo Kris, zu diesem Thema habe ich dir damals schon ausführlich etwas gesagt. Ich werde darauf jetzt nicht wieder eingehen. Zudem sollst du ihr, wenn überhaupt, nichts zeigen und sie nicht belehren, sondern ihr die Möglichkeit geben ZU LESEN, wenn sie es möchte. Ohne dich.

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  18. ach ja, da fällt mir noch ein – und hattest an einer Stelle mal erwähnt,dass du dir (derzeit) eine tiefer Verbindung oder (Liebes-)Beziehung zu einem Mann nicht (mehr) vorstellen kannst.
    Ich glaube von mir dass ich eine gesunde Seele und einen gesunden Verstand besitze und kann mir nur sehr sehr schwer vorstellen, dass diese „Schöne Sache“, die zwischen Mann und Frau entstehen und sein kann nicht mehr angenommen werden kann – ja, solche Aussagen, Vorstellungen und die Gedanken, die mich dabei begleiten, tun mir in der Seele weh ! Ich muss es dir aber so glaube wie du es geschrieben hast – alleine mir fehlt vollkommen die Vorstellung und die Gefühlsbewegungen, die sich hier nach einem solche „Job“ wohl bei einer betroffenen Frau eingestellt haben mögen. Ich wiederum stelle mir vor, dass genau dieser Zustand der Verliebtheit und der Liebe und des Vertrauen eine wesentlich Beitrag dazu leisten kann der betroffen Frau wieder den Glauben an die Menschheit und an einen Mann zurück zugeben.
    Sie hatte vor Kurzem nach einem Besuch bei Ihr privat zu mir gesagt (geschrienen) – „Ich weiß jetzt besser welche Art von Mann du bist – du hast Charakter und Seele“ – ist das nicht sehr schön von ihr mir das zu sagen?

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    1. Oh man Kris, ich hatte dir wie gesagt vor einiger Zeit schon etwas dazu erzählt. DU BIST EIN FREIER FÜR SIE. Weißt du wie viele Prostituierte ich kannte, die sowas gesagt haben, weil sie es mussten um die Kunden zu binden, und danach eine Leine Kokain gezogen haben um ihren Frust darüber loswerden, dass sie dir das vorspielen müssen? Lies mal die Kommentare von Marc, dann wird dir vielleicht mehr klar und wach auf aus deiner Traumwelt!

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      1. Würde es vielleicht helfen, wenn Kris einfach den Sex mit ihr sein lässt, aber ansonsten noch Kontakt zu ihr pflegt (was im Endeffekt auc heißen könnte, er bezahlt sie gelegentlich und es passiert dann nichts außer Reden und Rumsitzen)?

        Könnte das etwas daran ändern, wie sie ihn sieht?

        Entspräche nicht mehr dem typischen Freierverhalten (ggf. sieht sie dann aber in ihm einen Idioten, den man ohne Mühe Geld abknöfen kann).

        (Und bitte nicht schimpfen, dass ist nur eine planlose Vermutung von mir; war noch nie bei einer Prostituierten, kenne auch keine, habe also exakt null Ahnung)

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  19. Hallo name,
    ich lese die Beiträge erst heute – zufällig – ?
    Kurze Antwort von mir auf deinen Beitrag – ein ganz klares NEIN – ich pflege in dieser Situation und auch in dieser Umgebung in der sie ist keine sexuelle Beziehung zu ihr und das habe ich ihr sehr deutlich gemacht, auch als sie mich mal aufgefordert hatte sie zu „benutzen“ – ich blieb voll und ganz bei mir ! Kontakt haben wir noch – sie ist z.Z. weiter entfernt (England) und der Kontakt geht eben nur über WhatsApp aber ich habe sie zwei mal dort besucht.
    Gruß

    Hallo Sandra,
    schön, dass es jetzt Bilder und sogar einen Film öffentlich von dir gibt – das freut mich und jetzt hast du ein Gesicht für mich und uns alle !
    Die Frage, die ich dir gestellt habe ist mir persönlich wichtig und dafür eine Antwort zu erfahren – wie gesagt, ich kann mich nicht richtig in eine solche Situation wie die deinige hinein versetzten, gehe was sehr menschlich ist, von mir aus und hätte gerne eine „Beschreibung“ dafür, so wie du es in deiner Gefühlswelt spürst, dass du keine Liebesbeziehung (mehr) zu einem Mann aufbauen oder zulassen kannst/willst. Ich finde das sehr schade, wenn dir das wirklich dauerhaft abhanden gekommen sein sollte, was ich mir wirklich nicht für dich wünsche.
    Gruß

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